Vorwort zu Band 6, Teil 2 B

Der vorliegende Band enthält den Revisionsbericht zu Partitur und Klavierauszug des Monodrams Erwartung, die in Band 6 der Reihe A und in Band 6, 1 der Reihe B veröffentlicht sind. Darüber hinaus werden eine kommentierte Edition der wenigen Skizzen und unterschiedlicher Textfassungen des Librettos vorgelegt. Die Darstellung der Entstehungs- und Werkgeschichte des im Spätsommer 1909 innerhalb nur weniger Wochen komponierten Werks sowie die zahlreichen Dokumente konzentrieren sich auf Schönbergs lange Zeit vergebliche Bemühungen, eine Drucklegung durchzusetzen (mit ihr wurde 1914 begonnen), insbesondere aber ein Opernhaus für eine Aufführung zu gewinnen. Dies gelang Schönberg erst mehrere Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, so daß die Uraufführung schließlich im Juni 1924 in Prag unter der Leitung Alexander Zemlinskys und mit Marie Gutheil-Schoder als Gesangssolistin stattfinden konnte. Obwohl diese erste Realisierung auf der Bühne ein unbestrittener Erfolg war, kam es in den folgenden Jahren doch nur vereinzelt zu weiteren Aufführungen.

Den Abschluß des Bandes bildet das zwischen Herbst 1906 und Frühjahr 1907 entstandene Opernfragment Und Pippa tanzt! nach dem gleichnamigen Schauspiel Gerhart Hauptmanns, zu dem mehrere Skizzen und eine zweiteilige Niederschrift erhalten sind. Es wird im Rahmen der Gesamtausgabe erstmals vorgelegt.

Zahlreichen Personen und Institutionen ist Dank auszusprechen für die Hilfe, die dem Herausgeber insbesondere bei der Quellen- und Dokumentenrecherche zuteil geworden ist. Zu nennen sind zunächst die Archivare des Wiener Arnold Schönberg Centers Therese Muxeneder, Iris Pfeiffer und Eike Feß, die zahllose Fragen beantworteten und bei der Transkription vieler Quellen behilflich waren. Weiterer Dank gilt F. Werner Schembera-Teufenbach (Historisches Archiv der Universal Edition, Wien) sowie den Mitarbeitern der Bibliotheken und Archive Wayne D. Shirley (Library of Congress, Washington, D. C.), Rigbie Turner (The Pierpont Morgan Library, New York), Wayne Shoaf (Arnold Schoenberg Institute, Los Angeles), Joseph Gmeiner (Österreichische Nationalbibliothek, Wien), Norbert Rubey und Thomas Aigner (Wiener Stadt- und Landesbibliothek), Liselotte Homering (Reiss-Museum, Mannheim), Barbara Becker (Stadtarchiv Mannheim) sowie Werner Grünzweig (Akademie der Künste, Berlin). Schließlich sei all jenen Personen herzlich gedankt, die viele Detailfragen klären halfen. Dazu gehören neben den Kollegen der Forschungsstelle vor allem Andreas Meyer und Simone Hohmaier (Fachredaktion Briefwechsel der Wiener Schule, Staatliches Institut für Musikforschung, Berlin)‚Tobias Faßhauer (Hanns Eisler Gesamtausgabe, Berlin), Ilse Heinisch und Regina Kampersky (Universal Edition, Wien), Thomas Ertelt und Felix Wörner (Staatliches Institut für Musikforschung, Berlin), Regina Busch (Alban Berg Gesamtausgabe, Wien), Marion Thorpe (London), Dorothee Schubel (Arlington, Virginia), Volker Helbing (Berlin) sowie James Dack (London).

Berlin, im Dezember 2003
Ullrich Scheideler