Vorwort zu Band 20 B

Der vorliegende Band enthält die Revisionsberichte zu den Werken, die im Band 20 der Reihe A vorgelegt werden.

Daneben werden sämtliche bekannten Skizzen zu diesen Werken abgedruckt und kommentiert; unter ihnen verdienen die Entwürfe zum II. Satz von op. 10 insofern besondere Beachtung, als sie einen mehrstufigen Entwicklungsgang der formalen Disposition erkennen lassen. Beim Fragment eines Streichquartetts in d-Moll (1901–1904) ist auf den Abdruck der Ersten Niederschrift eines neben der Fuge zweiten Satzes, eines Scherzos, hinzuweisen, der bislang als eigenständige Komposition geführt wurde; beim I. Streichquartett op. 7 ist die Frühfassung der ersten Durchführung, die erst innerhalb der Reinschrift revidiert und eingreifend gekürzt wurde, von hohem Interesse. Als zusätzliches Quellenmaterial können zum I. Streichquartett der Text des verschwiegenen Programms, zum II. Streichquartett Schönbergs überaus aufschlußreiche Vortragsanweisungen aus dem Jahre 1909 mitgeteilt werden.

Der Anhang bietet zwei Fragmente, die anders als die beiden in den Band der Reihe A aufgenommenen nicht in ein definitives Stadium des Kompositionsprozesses gelangt sind. Die Durchnumerierung der Fragmente insgesamt soll die Identifikation erleichtern.

Bei der Vorbereitung des Bandes hat der Herausgeber vielfältige Hilfe erhalten. An erster Stelle genannt sei Herr Albi Rosenthal, Oxford, der die Publikation der Vortragsanweisungen zu op. 10 ermöglicht und tatkräftig gefördert hat. Herr John Rothgeb von der State University of New York at Binghamton hat die Beschreibung der in der Library of Congress, Washington, aufbewahrten Quellen übernommen und auf das sorgfältigste ausgeführt. Beträchtliche Vorarbeiten beim detaillierten Vergleich der zahlreichen Quellen zum II. Streichquartett sind von Frau Camilla Ueberschaer geleistet worden. Gedankt sei überdies Herrn O. W. Neighbour von der British Library, London, Frau Marion von Hartlieb von der Universal Edition Wien, Frau Rosemary Hilmar von der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, Herrn Ernst Hilmar von der Musiksammlung der Wiener Stadtbibliothek, Herrn Hans-Günter Klein von der Musiksammlung der Staatsbibliothek (Preußischer Kulturbesitz), Berlin, sowie den Mitarbeitern des Arnold Schoenberg Institute, Los Angeles, insbesondere dem Archivar des Instituts Herrn Jerry McBride.

Berlin, im Mai 1985
Christian Martin Schmidt