Vorwort zu Band 24, 1 B

Dieser Band enthält nur den Kritischen Bericht zu Pierrot lunaire. Die Berichte für die übrigen in Band 24 A abgedruckten Werke erscheinen in Band 24 B, 2. Die Edition des Pierrot lunaire war im wesentlichen abgeschlossen, als meine Arbeit am gesamten Band 24 wegen Zugangsproblemen zu Materialien für die Ode to Napoleon Buonaparte für mehrere Jahre unterbrochen werden mußte. Daraus resultiert eine unterschiedliche Anlage der Kritischen Berichte. Die 1983 verbindlich gewordenen Editionsrichtlinien für die Schönberg-Gesamtausgabe sind für den Kritischen Bericht zum Pierrot lunaire nur teilweise angewendet worden. Abweichend von anderen Bänden der Gesamtausgabe sind für dieses Werk zum Beispiel die Kommentare zur Genesis und frühen Werkgeschichte zu einer umfangreicheren Studie mit ausführlicher Dokumentation ausgeweitet. Ich bin der Leitung und Redaktion der Gesamtausgabe dankbar für die Zustimmung zu dieser speziellen Publikationsform. Die verzögerte Drucklegung hat immerhin möglich gemacht, daß die Quellenbeschreibung der Erstniederschrift des Pierrot lunaire die 1993 beendete (hervorragende) Restaurierung dieses Manuskripts in der Library of Congress noch berücksichtigen konnte, was vor allem Konsequenzen für die Skizzen-Edition hat: die Erstfassungen einiger Passagen waren durch Überklebung unkenntlich, die Ablösung der Überklebungen erlaubt jetzt eine genaue Darstellung der Genesis dieser Stellen.

Bei meiner Arbeit habe ich vielfältige Unterstützung erfahren. Mein Dank gilt vorab Clara Steuermann, deren Kompetenz, Energie und Freundschaft unvergessen bleiben. Gedankt sei auch Leonard Stein für seine Diskussionsbereitschaft sowie den Archivaren Jerry McBride und R. Wayne Shoaf (Arnold Schoenberg Institute, Los Angeles) für ihre stets freundlich gegebene Hilfe. Die Liste der Personen, die Auskunft und Rat gaben und Materialien beschaffen halfen, ist lang: Wayne D. Shirley (The Library of Congress, Washington, D.C.), J. Rigbie Turner (The Pierpont Morgan Library, New York), Elena Hift (Universal Edition, Wien), Ernst Hilmar (Wiener Stadt- und Landesbibliothek), Margaret V. Cranmer (Rowe Music Library, King’s College, Cambridge, England), Holly Mackovak und Millard Irion (Eda Kulm Loeb Music Library, Harvard University, Cambridge, Mass.), Ilse Hotzinger (G. Munter und J. Eichner Stiftung, München), Regina Busch (Wien), Helmut Kirchmeyer (Neuss), Timothy J. McGee (Toronto), Felix Meyer (Paul Sacher Stiftung, Basel), Paul Op de Coul (Utrecht), Lawrence Schoenberg und Elizabeth Soladay (Belmont Publishers), Rudolf Stephan (Berlin), Kachel Steuermann (New York), Horst Weber (Essen), Sigrid Wiesmann (Wien). Amy Wissinger Penrice (Cambridge, Mass.) schrieb weite Teile des Manuskripts auf dem seinerzeit neuen Computer des Music Department. Besonderer Dank gebührt den Mitgliedern der Forschungsstelle Berlin der Schönberg-Gesamtausgabe: mit gewohnter Sorgfalt richtete Tadeusz Okuljar die Stichvorlage zum Notentext gemäß den Stichregeln der Gesamtausgabe ein und las Korrektur; Dorothee Schubel überprüfte mit großer Geduld das gesamte Manuskript, einschließlich der Briefe, anhand der Quellen (Frau Schubel redigierte auch den Wortlaut der Tabelle des vergleichenden Lesartenverzeichnisses, unten S. 47 ff., gemäß den Usancen der Gesamtausgabe); Martina Sichardt lektorierte den Band mit Engagement und Akribie. Die Einführung des Kürzels „Nz.“ zur Ortsbestimmung innerhalb eines Takts (mit Numerierung: 1.Nz., 2.Nz., etc.) in mehreren Abschnitten des Texts wurde entgegen dem ausdrücklichen Wunsch des Herausgebers von der Forschungsstelle der Gesamtausgabe vorgenommen. Vom kollegialen Gedankenaustausch mit David Lewin haben die textkritischen Anmerkungen profitiert. Teilaspekte meiner Arbeit am Pierrot (wie auch an der Ode to Napoleon) habe ich gelegentlich zum Gegenstand von Lehrveranstaltungen gemacht (u. a. Harvard University, Spring 1987, Fall 1991, Fall 1992). Meine Studien wurden unterstützt durch Forschungsstipendien der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Bonn, und des National Endowment for the Humanities, Washington, D.C.

Brookline (Massachusetts) und Berlin, im Mai 1993
Reinhold Brinkmann