Vorwort zu Band 24, 2 B

Während Band 24, 1 der Reihe B ausschließlich dem Pierrot lunaire gewidmet ist, gibt der hier vorgelegte Band 24, 2 die Kritischen Berichte zu den übrigen im Notenband A veröffentlichten Kompositionen: Herzgewächse op. 20, Ode to Napoleon Buonaparte op. 41, Es ist ein Flüstern in der Nacht und Nachtwandler, wobei nur zur Ode Skizzen vorhanden sind. Der Band enthält ferner die überlieferten Fragmente für Sprechstimme und Instrumente mit den zugehörigen Kritischen Berichten.

Der Dank des Herausgebers für freundlich gewährte Unterstützung hat viele Adressaten: Halina Rodzinski †, die mit großer Freundlichkeit das Archiv ihres verstorbenen Gatten nach Materialien zur Ode durchsah und Kopien übersandte; Leonard Stein (Los Angeles), der seine eigene Textkritik der Ode mitteilte; Wayne Shirley (The Library of Congress, Washington D.C.), der wie immer mit professionellem Rat und aktueller Hilfe zur Hand war; Ethan Haimo (University of Notre Dame), der in kollegialer Weise seine Liste zweifelhafter Lesarten für die Ode zur Verfügung stellte und brieflich eine Reihe von Lesarten mit dem Herausgeber diskutierte; R. Wayne Shoaf (Archiv des Arnold Schoenberg Institute, Los Angeles), dessen vielfache freundliche Unterstützung dankbar anerkannt sei; Millard Irion (Eda Kuhn Loeb Music Library, Harvard University) für seine Hilfe bei bibliographischen Ermittlungen. Die folgenden Personen gaben wertvolle archivalische Auskunft: Bridget Carr (Archiv des Boston Symphony Orchestra), Barbara Hawes (Archiv des New York Philharmonie Orchestra), Ilse Hotzinger (Gabriele Münter und Hans Eichner Stiftung, München), Mario di Bonaventura und Ella Windfield (Verlag G. Schirmer New York / Schirmer Music), Klaus Piper und Ernst Reinhard Piper (München). Den Mitgliedern der Forschungsstelle der Schönberg-Gesamtausgabe gebührt für ihre kollegiale Unterstützung besonderer Dank: Tadeusz Okuljar stellte mit gewohnter Akribie die Stichvorlagen für den Notentext her, spürte dabei einige problematische Lesarten auf und las Korrektur; Dorothee Schubel schrieb die deutsche Sprechstimme der Ode und die Fragmente aus den Manuskripten ab und überprüfte in selbstloser Arbeit den gesamten Text des Herausgebers.

Es ist ein Akt der Redlichkeit, nicht zu verschweigen, daß es zwischen der Forschungsstelle der Schönberg-Gesamtausgabe und dem Herausgeber Meinungsverschiedenheiten über die Editionsrichtlinien gibt. Der Herausgeber hält die Grundsatzentscheidung, alle Bände der Ausgabe in einer Form zu publizieren, die Schönbergs Auffassung um 1930 entspricht, für problematisch und wollte die Ode to Napoleon mit den originalen englischsprachigen Stimm- und Vortragsbezeichnungen herausgeben. Das erschien ihm auch dem politischen Gehalt des Werkes angemessen. Die geltenden Editionsrichtlinien der Schönberg-Gesamtausgabe, die formuliert wurden, nachdem der Herausgeber den Band vor vielen Jahren übernommen und bereits ein großes Maß an Arbeit investiert hatte, standen dem entgegen. Beide Seiten haben versucht, einen Kompromiß zu finden.

Brookline, Massachusetts, und Berlin, im Herbst 1994
Reinhold Brinkmann