Vorbemerkung zu Band 11, Teil 2 B

Mehr noch als durch die Notenbände, in denen Fassungen der Kammersymphonien veröffentlicht wurden (Reihe A, Band 11; Reihe B, Band 11, Teil 1), kann innerhalb des vorliegenden Bandes die bemerkenswerte Geschichte der beiden Kammersymphonien dokumentiert werden. Dabei spielt sich die Entwicklung bei beiden Kompositionen in geradezu gegensätzlichen Stadien ab: bei der Kammersymphonie op. 9 nach ihrer Fertigstellung, bei der Zweiten Kammersymphonie im Entstehungsprozeß selbst.

Dargelegt werden die eingreifenden Veränderungen, die Opus 9 vom Autograph und Erstdruck an (vgl. Band 11 der Reihe B, Teil 1) über die Verbesserte Ausgabe bis hin zur Philharmoniapartitur erfuhr. Eingegangen wird auf die frühe Orchesterfassung, überdies wird die fragmentarische Bearbeitung für Klavierquintett vorgelegt. Bezieht man den in Band 5 der Reihe A veröffentlichten Klavierauszug und die in Band 12 der Reihe A erscheinende späte Bearbeitung für großes Orchester op. 9B mit ein, so liegt das gesamte Material zu dieser Komposition vor.

Bei der Zweiten Kammersymphonie sind die einzelnen Stadien des Kompositionsprozesses von besonderem Interesse: die erste Kompositionsperiode 1906/1908, deren wichtigstes Ergebnis die fragmentarische Reinschrift 1907/1908 war (vgl. Band 11 der Reihe B, Teil 1), die Perioden von 1911 und 1916, schließlich die späte Arbeit im Jahre 1939, die zur Fertigstellung der ersten zwei Sätze als op. 38 führte. Das vorliegende Quellenmaterial zu allen Perioden wird vollständig an die Hand gegeben, ebenso die ausgedehnten Entwürfe und Niederschriften zum Fragment des III. Satzes. Nach der Publikation der Fassung für zwei Klaviere op. 38B im Band 5 der Reihe A ist damit der ganze Komplex der Zweiten Kammersymphonie abgeschlossen.